Zur Bodenarbeit gehört
- Führen
- Longieren
- Verladen
- Stangenarbeit
- Plastikplanen und Wippe/Brücke
- Heranführen an Schreckhindernisse
- Vorbereitung zu GHP (Gelassenheitsprüfung)
- Vorbereitung zum Reiten/Fahren
- uvm
Als Ziel: ein umgängliches, leicht zu händelndes Pferd, das Spaß an der Arbeit hat und den vielfältigen Anforderunen des Alltages gewachsen ist.
Im Anschluß habe ich hier eine Kurzanleitung zur Bodenarbeit reingestellt, die lediglich als Leitfaden dienen soll, die man sich für die Arbeit zu Hause ausdrucken kann.
Gerne bin ich bei der Ausführung Ansprechpartner und leiste Hilfestellung, wenn es Probleme gibt.
Weitere Anleitungen und Anregungen sind in Arbeit.
Bodenarbeit Leitfaden
Teil 1 Basisarbeit
Wenig Kurz
Vom Einfachen zum Schweren
und von beiden Seiten üben!
Oder anders ausgedrückt: nicht zuviel auf ein Mal, kurze Intervalle, im richtigen Moment aufhören!
Führen von links
Von rechts
Pferd geht hinter mir
Wenden (von mir weg)
Um Pylonen
Zu zweit
Pferd schicken,z.B. durch einen Durchgang
im Trab
Halten aus dem Schritt anhalten
Rückwärtsrichten
Stehen lassen (parken)
Aus dem Trab anhalten
Bewegen Schritt-Trab-Schritt Übergänge
Trab anhalten
Volten im Schritt, im Trab (Vorbereitung aufs longieren)
Seitwärts ganzes Pferd
Seitwärts nur Vorhand
Seitwärts nur Hinterhand
Mit Hindernissen (Koordination)
über Stange
Nur zwei Füße
Nur ein Vorderfuß
Nur ein Hinterfuß
Mehrere Stangen im Schritt, im Trab
Durch Stangen hindurch (immer schmaler werdend)
Labyrinth vorwärts, rückwärts
Maria und ihre 2,5 jährige Freiberger Stute "Avani" können schon relativ souverän vorwärts durch das Labyrinth und auch das Rückwärts (im nächsten Video) klapp schon recht gut. Die beiden lassen sich erfreulicherweise sehr viel Zeit in der Ausbildung. Wir nutzen die Neugier und Lernbereitschaft des jungen Pferdes, sie in kleinen Schritten auf das Anreiten nächstes Jahr vorzubereiten. Alle haben immer sehr viel Spaß!
Bodenarbeit Leitfaden
Teil 2 Basisarbeit
Gewöhnung an verschiedene „Schreckhindernisse“
Beim Reiten, egal ob in der Halle oder im Wald gibt es immer wieder Situationen, die dem Pferd unheimlich sind und die den Fluchtinstinkt auslösen.
Man kann das Pferd aber soweit konditionieren, dass es sich vermeintlich schreckliche Dinge erst einmal anschaut, um dann festzustellen, weglaufen (Energie vergeuden) ist unnötig.
Desensibilisieren heißt das Zauberwort aber nicht unsensibel machen!
Jedes Pferd hat andere Dinge die es besonders schrecklich findet, junge Pferde sind meist neugieriger und schneller zu überzeugen sich etwas anzuschauen. Erfahrene und coole Pferde als Vorbilder benutzen!
Plane: eine Plane, eine alte Decke auf den Boden legen, gegebenenfalls die Ecken mit Sand beschweren, das Pferd schnuppern lassen, darüber führen.
Wenn das Schwierigkeiten bereitet, dann zwei Planen zusammenfalten und zu einem V legen, nach jedem Durchgang etwas enger legen.
Schirm: schnuppern lassen am geschlossenen Schirm, vorsichtig öffnen, auf den Boden legen, evtl Leckerli reinlegen.
Je höher der Schirm gehalten wird, umso gruseliger finden die Pferde das, am Schlimmsten ist nach meiner Erfahrung Schirm über dem Kopf, aber in kleinen Schritten mit viel Lob und gegebenenfalls reichlich Leckerlis ist auch das erlernbar.
Klappersack: erst am leeren Sack schnuppern lassen, Leckerli, dann das Pferd den Sack verfolgen lassen. Die Position des Sackes immer weiter hinter das Pferd gleiten lassen, solange das Pferd dabei cool bleibt. Auch hier wieder ganz wichtig in kleinen Schritten vorgehen evtl über Tage verteilt! Bis man später den vollen Klappersack auf das Pferd legen kann.
Flattervorhang: die Bänder zur Seite weg binden oder Wind ausnutzen
Sprühflasche: zeigen, Flasche nehmen die nicht so laut zischt, evtl erst nur mit (lauwarmen) Wasser. Nicht ins Gesicht, sondern an der Schulter beginnen, evtl mit eigenem Körper verdecken, bis das Pferd das Sprühen akzeptiert
Wippe: Seitlich begrenzen, erst ohne Wippeinstellung, gute Vorübung fürs Verladen und Hängerfahren! Meine Pferde stehen alle ruhig und ausbalanciert auf dem Anhänger.
Fuß in Eimer (ohne Henkel): erst ohne Wasser, wenn das gut klappt Wasser nachfüllen (irgendwann braucht man diese Übung mal! (Hufgeschwür, Hufrehe, Milben, Mauke…oder einfach nur um die Hufe im Sommer zu wässern.
Thema Leckerlis:
Egal ob Leckerlis, Clickertraining und einfach nur Stimm oder Handlob oder Pause, mit irgendetwas muß das gewünschte Verhalten belohnt werden.
Clickertraining hab ich persönlich noch nicht ausprobiert, hab aber Natalie Penquitt mit einem Zungenclick z. B. durchparieren sehen, das geht auch, danach gab es dann das Leckerli.
Ich arbeite sebst gerne mit Leckerli, um das gewünschte Verhalten zu belohnen, außerdem senkt das Kauen den Stressfaktor in Angstsituationen.
Manche Pferde sind allerdings durch die Leckerligabe so abgelenkt, dass sie sich gar nicht mehr auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren.
Folgende Reihenfolge hat sich bewährt: Stimmlob (z.B. Brav oder ein begeistertes JA!, Toll oder was einem so einfällt, es sollte nur echt und begeistert sein, Handlob (streicheln) danach Leckerli, aber bitte nicht dicht am Körper sondern in dem Moment, wo das Pferd nicht danach giert.
Meine Stute Maray hebt für "normale " Leckerlis die Füße nur halbherzig an, für Möhrenstücke kann sie plötzlich alles und die Vorderbeine sind fast waagrecht in der Luft.
Mein Pony "Ayla" hingegen bekommt nur selten Leckerlis, weil sie nicht mehr
aufpasst was ich von ihr will. Da reichen begeisterte Freudenrufe JAAA!Tollll!
Und Achtung: da gehen ganz schöne Mengen durch: von der Futterration absetzen!
Viel Spaß beim Üben, und passt auf eure Finger auf!