Aufbau mit Stangen und Hütchen für nahezu unendliche Übungen
Ausgehend von einem normalen Reitplatz 20 mal 40 Meter wird der Platz in 10 mal 10 meter Quadrate aufgeteilt. Wer nicht so viel Platz hat dem reicht auch 20 mal 20 Meter.
Wichtig ist nur bei allen Aufbauten, dass man es ziemlich genau abmisst. Also Qadrate sollten wirklich gleich lange Seiten haben und ein Zirkel wirklich rund sein! Mit Hilfe einer Longe und einem Weidezaunstab bekommt man das ganz gut hin.
Zirkel und Volten
Ausgehend von einem Mittelzirkel (grün) reitet man an jedem Zirkelpunkt eine Volte (pink) zur Mitte um danach auf dem Zirkel weiterzureiten z. B. nur linke Hand. Man beginnt immer im Schritt um dem Pferd die Übung zu "erklären". Hilfreich sind dabei die Hütchentore, die es gilt genau zu treffen. Je enger sie zusammenstehen umso schwieriger aber auch effektiver, je weiter auseinander umso einfacher. Am besten ist ein Abstand von ca 80-90 cm.
Für Aufmerksamkeit, Lastwechsel, Koordination und Konzentration kann man an den offenen Seiten eine Volte nach aussen reiten Richtung A oder C. Dabei sollte man das Pferd schon vor dem Hütchentor vorbereiten, umsitzen und umstellen sonst wird die Volte zu groß. Beim zurüchwechseln auf den Zirkel ist auch darauf zu achten wieder die alte Zirkellinien zu treffen.
Wer die Möglichkeit hat auf einem frisch planiertem Reitplatz zu reiten, kann hinterher erkennen ob er eher eine Autobahnspur geritten hat oder doch nur einen Trampelpfad kreirt hat. Schritt, Trab und dann im Glopp? Wer schaft es?
Nächste Woche geht es weiter.Viel Spaß beim Üben!
Die 2. Übung zum Thema Zirkel und Volten
Man beginnt wieder auf dem Mittelzirkel ( grün) um dann innerhalb eines kleinen Quadrates Volten hineinzureiten, die Stangen dienen dabei als "Bande". An den aussenliegenden Kontaktpunkten reitet man dann ein kleines Stück geradeaus um dann die nächste Volte einzuleiten. je nch Ausbildungsstand des Pferdes oder Reiters reite ich in jedem Qadrat eine Volte oder vielleicht nur in jedem zweiten. Eine ähnliche Übung unter dem Namen Kleeblatt findet ihr weiter unten. Bei dieser Übung hier gibt es aber mehr räumliche Orientierungspunkte, was es effektiver macht.
Wenn die Übung gut klappt kann man den Schwierigkeitsgrad erhöhen indem man öfters Handwechel einbaut von einer Volte in die diagonal gegenüberliegende Volte ( Stufe 1) oder dierekt in das daneben ligende Feld ( Stufe 2) .
Zwischen den einzelnen Übungsabschnitten immer mal ganze Bahn reiten oder über die Stangen traben. Regelmässigen Handwechsel nicht vergessen! Und natürlich immer wieder Zügel aus der Hand kauen laasen.
Der Unterschied zu der Übung oben ist, dass man hier immer ein Stück geradeaus reitet, was das Pferd besser an den äusseren Zügel bringt.
Probiert es aus und berichtet gerne per mail oder auf Facebook!
3. Übung
Hier nun die Skizze zu den Handwechseln innerhalb der Volten. Wenn man das gegenüberliegende Feld anvisiert hat man etwas länger Zeit das Pferd umzustellen , das ist also etwas einfacher und entspricht in etwa dem "durch den Zirkel wechseln". Wechselt man die Hand von einer Volte in die danebenliegende muss man schon schnell sein und das Pferd aufmerksam an den Hilfen stehen. Wenn es zu schwierig ist geht man eben wieder einen Schritt zurück zur einfachern Variante.
Übrigens: der Schritt zurück in der Ausbildung ( zu den Grundlagen) ist oft tatsächlich der Schritt nach vorne!
4. Übung
Bislang dienten die Stangen nur als Begrenzung, aber um etwas Abwechslung hineinzubringen reiten wir nun mal über die Stangen. Am einfachsten erscheint mir das große Oval ( gelb) wo man nur geradeaus über einzelne Stangen reiten muss. Als zweites kann man eine Volte um x anlegen und dabei über alle vier Stangen reiten (orange) . Die 3. Variante wäre auf einer Hand bleibend drei Volten zu reiten und die 4. Variante , die schwerste aber die effektivste wäre die Volten im Wechsel zu reiten. Ich würde dabei aber immer mindesten eineinhalb mal herum reiten bevor ich die Hand wechsle!
5. Übung
Meine absolute Lieblingsübung: Schlangenlinien durch die Bahn vier Bögen! (pink) .Da ist alles drin für Pferd und Reiter: Schnelles umstellen, wechselseitiges Biegen, für den Reiter im Leichttraben das Umsitzen ( macht die Hüfte locker). Übergänge auf der Mittellinie zum Schritt, dann wieder antraben, Übergang zum Halten, wieder antraben, Halten Rückwärtsrichten antraben, Wers kann im Galopp einfachen Galoppwechsel, Fliegender Galoppwechsel. Seid kreativ!
Es hat sich ein kleiner Zeichenfehler eingeschlichen: Ich empfehle immer so abzuwenden dass die Stangen auf der Aussenseite bleiben sozusagen als äussere Begrenzung, denn meist "schwimmen" die Pferde über die äussere Schulter in der Wendung weg wenn man nicht schnell genug am äusseren Zügel das Pferd wieder gerade richtet.
6. Übung:
Weg von den Zirkeln und Volten zum Geradeaus reiten! Oder besser gesagt Ecken reiten!
Ich stelle mir vor, der Reitplatz ist in acht gleich große Quadrate unterteilt. ich beginne in einer "echten" Ecke und versuche möglichst lange geradeaus in die Ecke hineinzureiten so als gäbe es eine imaginäre Tür durch die ich hindurchreiten will. Da das natürlich nicht geht, wende ich als erstes meinen Blick in die neue Richtung, dann gibt es einen Impuls mit dem inneren Schenkel, der dem Pferd vermitteln soll "Hey!" bitte biege dich um mein Bein, gleichzeitig wird der äußere Schenkel verwahrend eine Handbreit zurückgenommen und der innere Zügel leitet die Wendung ein, der äußere Zügel lässt die Wendung zu, Man kann mitzählen auf das innere Hinterbein: 1,2,3 und schon ist man durch die Ecke durch, wer jetzt nicht fix den Sitz wieder auf geradeaus einrichtet und das Pferd am äußerern Zügel gerade hält läuft Gefahr in die Bahn hineinzudriften. In einer "echten Ecke" ist das noch relativ einfach, da es die äußere Begrenzung gibt. Beim nächsten Abwenden ins Bahninnere zeigt es sich schon eher wer sein Pferd an den äußeren Hilfen hat! Die Stangen am Boden helfen dabei wieder eventuelle unfreiwilligen Schlangenlinien zu entlarven.
Ich kann nun erst einmal Ecken nur in eine Richtung reiten, also z.B. immer nur rechts, dabei kann ich auch mal eine längere Strecke an der Bande zurücklegen um dann erneut nur wieder rechts herum zu reiten, bis ich dann die Übung auf der linken Hand beginne. Reite ich eine Art Schlangenlinien durch die Bahn als "Meander", habe ich nach jeder zweiten "Ecke" einen Handwechsel.
Die Ecken sollten wie eine viertel Volte ( Durchmesser 10 - 8 m, je nach größe des Pferdes und des Ausbildungsstandes) geritten werden. Das kurzfristige und häufige Biegen dehnt die Rippenmuskeln des Pferdes ( also ruhig die steifere Seite etwas öfters ran nehmen!)
Viel Spass beim Meandern!
7. Übung
Wenn das mit dem Ecken Reiten gut klappt, kann man variieren:
Eine Runde eckig reiten, eine Runde ( Mittel) Zirkel, eine Runde eckig aber von E nach D ( das ist der Mittelpunkt des Zirkels bei A) nach B nach G ( Mittelpunkt Zirkel bei C) zurück nach E.
Handwechsel natürlich.
Dann kann man nur eine halbe Runde Zirkellinie reiten und die ander Hälfte eckig, oder in jedem Viertel eine andere Linie, das hält die Pferde aufmerksam ( die Reiter übrigens auch) . Man beginnt natürlich wieder im Schritt um dem Pferd die Übung zu erklären und kann sich dann in den Gangarten langsam steigern. Im Galopp müsste es dann schon ein versammeltes Tempo sein und wers kann kann mit einer Viertelpiruette durch die Ecke reiten ! Man kann auch einen Galoppzirkel reiten um dann in der nächsten Runde eckig zu traben. Seid kreativ und fair zum Pferd!
Übung 8 und 9
Hier die Varianten die man mit dieser Anordnung reiten kann.
Aufwärmen!
Hey Leute!
Dass das Pferd vor intensiver Arbeit aufgewärmt werden muß, hat sich zumindest schon rumgesprochen, obwohl ich immer wieder sehe, wie sich Reiter (ohne Aufsteighilfe) mehr oder weniger elegant aufs Pferd schwingen/ziehen, eine lange Seite Schritt reiten, dann antraben und nach zwei Minuten angaloppieren!
Bei der Wiener Hofreitschule bekommen die Bereiter eine Abmahnung, wenn sie ohne Aufsteighilfe aufsteigen und zumindest die Profireiter wärmen ihre Pferde bis zu 20! Minuten im Schritt auf!
Aber Otto-Normal braucht das ja nicht...
Genausowenig wie ich so gut wie niemanden sehe, der sich SELBST vor dem Reiten (ist gleich = Sportart!) aufwärmt!
Fußball, Tennis, Schwimmen...alle haben ihre spezifisches Aufwärmprogramme.
Aber sich als Reiter ohne Pferd warmzulaufen, Dehnübungen zu machen und sich selbst zu mobilisieren ist uncool.
Da ist der Reitsport doch noch echt etwas verstaubt!
Wer für seine Gesundheit und die des Pferdes und für besseres Reiten etwas tun will, der fängt heute an:
Kleine Schritte in den Alltag integrieren!
Vor dem Aufsteigen eine Runde Schritt gehen, 1. lange Seite die Arme rückwärts kreisen, 2te lange Seite rechtes Knie zu linkem Ellenbogen führen und umgekehrt (für Mittelpositur und Hüftgelenke) Mit einer Hand kann man immer noch das Pferd führen. Zweite Runde locker joggen, dabei einmal mit Brust zum Pferd die Beine vorne und hinten kreuzen (Sirtaki tanzen) dann auf der anderen Pferdeseite gehen und in der anderen Richtung die Beine kreuzen ( schließlich muß das Pfferd das dann ja auch)
Außer Puste? Macht nix! Der Kreislauf ist in Schwung, die Gelenkknorpel mit Flüssigkeit versorgt, die Durchblutung gesteigert, das Verletzungsrisiko gemindert und ein paar Kalorien verbrannt. Was will man mehr in 5 Minuten? In diesem Sinne macht den Anfang und geht mit gutem Beispiel voran, vielleicht gehört es eines Tages zur ganz normalen Reitvorbereitung dazu.
Und nun viel Spaß beim Reiten!
20. Kalenderwoche 2015
Ein paar Anregungen für Bodenarbeit und unter dem Sattel mit Stangen.
45. Kalenderwoche
Inspiriert durch einen Reitschüler der von Working Equitation fasziniert ist, möchte ich euch heute eine Hütchen "Formation" vorstellen, die zwar nur ein bischen anders ist als sonst, aber völlig neue Möglichkeiten der Wegeführung ermöglichen.
Ca. 4- 5 Hütchen im Abstand von ca 7-8 Metern in einer Reihe aufstellen ( wir kennen das vom Slalomreiten) dann nochmal 4-5 Hütchen um den halben Abstand versetzt gegenüber wieder als Reihe aufgestellen. Nun kann man Schlagenlinien von der rechten zur linken Seite reiten, Zickzack linien, Schenkelweichen durch die Hütchen , Vor-oder Hinterhandswendungen um die Hütchen. Der Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Zwischendurch immer wieder geradeaus ganze Bahn Zügel aus der Hand kauen lassen. Hinterher ist das Pferd so geschmeidig wie ein Hefeteig!
44. Kalenderwoche
Optische Hilfmittel wie Hütchen oder ähnliches gehören bei vielen Sportarten zur Grundausrüstung. Warum nicht auch beim Reiten?
Egal ob Reitanfänger oder Fortgeschrittener oder junges oder erfahrenes Pferd, alle profitieren gleichermassen davon, wenn nicht nur abstrakte Hufschlagfiguren geritten werden sondern an bestimmten Positionen bestimmte Aufgaben zu erfüllen sind. Dem Reiter dienen Hütchen und Stangen ausserdem dazu durch die Blickrichtung auch sein Gewicht richtig zu verlagern und somit weniger über Zügel auf das Pferd einwirken zu müssen. Für das Pferd macht es mehr "Sinn" um Hindernissständer oder Tonnen herumzureiten oder "weiss" beim 2. oder 3.mal aha an dieser Stelle soll ich anhalten oder schneller oder langsamer werden. Auch beim Springtraining sind optische Hilfsmittel gut dafür geeignet den richtigen Anreiteweg und nach dem Sprung den richtigen weiteren Weg zu finden.
Das Kleeblatt
Vier Hütchen/Sprungständer/Eimer/Blumenkübel werden quadratisch mit ca 15 großen Schritten Entfernung von einander aufgestellt. Von der kurzen Seite kommend reitet man mittig zwischen den Hütchen eine Rechtsvolte um das erste rechte Hütchen. (Zur besseren Orientierung kann man die Mitte des Quadrats auch noch markieren) Dann reitet man durch die markierte Mitte und reitet um das rechte hintere Hütchen eine Rechtsvolte, dann wieder durch die Mitte und um das linke hintere Hütchen eine Rechtsvolte um am Ende noch eine Rechtsvolte um das erste linke Hütchen. Wenn man noch zwei Stangen ausserhalb des Quadrates hinlegt kann man da drin jeweils anhalten. Nun eine Entspannungsrunde ganze Bahn und das Ganze mit Linksvolten. Wieder Entspannungsrunde. Dann, nach normalem Aufwärmen im Trab, kann ich die Volten auch im Trab reiten, aber besser im Aussitzen, danach wird wieder eine Runde leicht getrabt, ganze Bahn, Handwechsel. Wer schafft es im Galopp?
Viel Spass beim Üben.
43. Kalenderwoche
Krumme Sachen
Die Uhr wurde umgestellt, die Pferde werden aufgestallt, ein untrügliches Zeichen sich wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten für unsere Pferde auszudenken.
Geradeaus im Gelände ist nun bald für diese Saison Geschichte. Da liegt es doch nahe sich krumme Sachen auszudenken:
Vermeide eine Stunde lang geradeaus zu reiten!
Zirkel, Volten, aus der Ecke kehrt, einfache und doppelte Schlangenlinie, Seitengänge halbe Volten rechts und links, Volten auf der Mittellinie etc. Ganze Bahn ist tabu!
Einzige Ausnahme: Trabtritte und Galoppsprünge verlängern.
Aber hierbei nicht auf dem 1. Hufschlag reiten sondern den 2. oder 3. Hufschlag wählen. durch die ganze Bahn wechseln ist auch erlaubt. Alle Hufschlagfiguren ohne Anlehnung an die Bande sind erlaubt.
Wichtig beim Geradeausreiten ohne Anlehnung: sucht euch einen Punkt in der Halle oder am Horizont, auf den ihr zureitet. Laßt einen Freund oder Bekannten kommentieren ob es wirklich geradeaus war oder doch ehr eine unfreiwillige Schlangenlinie.
Gibt es Schwierigkeiten, dann legt euch Stangen oder Hütchen zur Orienterung auf den Boden.
Vielleicht habt ihr mal das Glück als erster in einer frisch geglätteten Halle zu reiten, dann könnt ihr eure Spuren selber kommentieren.
Kleiner Tip bei "durch die ganze Bahn wechseln": auf der linken Hand über das linke Pferdeohr den Wechselpunkt anpeilen, dann kommt man passend mit dem linken Schenkel am Wechselpunkt an. Von der rechten Hand kommend ist es sinngemäß das rechte Pferdeohr.
Nur über Stellung und Biegung erreicht man den 5 Punkt der Ausbildungsscala: die Geraderichtung! (den Ausgleich der natürlichen Schiefe eines jeden Pferdes)
TAKT LOSGELASSENHEIT ANLEHNUNG SCHWUNG GERADERICHTUNG VERSAMMLUNG
41. Kalender Woche (36. KW bis 40. KW war ich viel ausreiten)
Stangenarbeit Teil 2
Vorbereitung: lege 4 Stangen als L-förmige Gasse mit einem Abstand von ca 80 -90 cm und wenn du möchtes noch irgendwo eine einzelne Stange
Beginne mit der einzelnen Stange, nachdem du dein Pferd im Schritt etwas aufgewärmt hast.
Reite senkrecht über die Stange von beiden Seiten.
Beim nächsten Mal hälst du vor der Stange und reitest anschließend wieder im Schritt darüber. Das sollte eigentlcih kein großes Problem darstellen, wenn doch solltest du absteigen und dein Pferd an der Hand über die Stange führen und erstmal mit Bodenarbeit weiter machen.
Versuche nun vor der Stange anzuhalten und anschließend nur mit der Vorhand über die Stange zu reiten. Wenn das gut klappt, vergiss nicht dein Pferd ausgieb zu loben.
Wer ein cooles Pferd hat, versucht Fuß für Fuß über die Stange zu schreiten, das ist vor allem bei den Hinterbeinen sehr schwierig. Laßt euch Zeit und macht eine kurze Pause zwischen jedem einzelnen Schritt mit viel Lob.
Dazwischen kann man natürlich immer mal wieder andere Pattern reiten, so z.B. einfach mal durch das Stangen-L reiten, zügig, Schritt für Schritt von rechts und links und im Trab.
Über der einzelnen Stange kann man anfangen das Pferd seitwärts gehen zu lassen. Die Hilfen werden wie beim Schenkelweichen gegeben, Schritt für Schritt, nach jedem Schritt anhalten, nach rechts nach links, zwei Schritte rechts zwei links. Das Pferd sollte über Bodenarbeit auf diese Aufgabe vorberitet sein. Mag es die Stange unter seinem Körper nicht, übe ich das Seitwärstgehen erst vor der Stange dann lege ich die Stange parallel neben die Bande und versuche nun das Pferd über Schenkelweichen einzufädeln.
Klappt es jedoch gut, kann ich die Schwierigkeit steigern indem ich ZickZack über die Stange gehe, also Vorhand rechts, dann Hinterhand rechts, VH rechts HH recht usw. Ruhe und Gelassenheit sind gleichermaßen Voraussetzung wie Ziel bei all diesen Aufgaben.
In dem Stangen-L übe ich das Rückwärtsrichten und rückwärts um die Ecke. Wichtigste Sache dabei ist die Außenstellung des Pferdes beim Rückwärtsgehen, da das Pferd immer versucht sich gerade auszurichten. Schritt für Schritt mit Leichtigkeit um die Ecke...
Viel Spaß beim Üben
35. Kalenderwoche
Stangenarbeit
Koordination, Konzentration,
Wer möchte, kann hierfür sein Pferd bandagieren zum Schutz der Beine, andererseits sollen die Pferde auch lernen aufzupassen!
Vorbereitung
6 Stangen auf Höhe der Wechselpunkte und bei E und B beliebig in die Bahn legen, so dass aber der Hufschlag noch frei bleibt.
Nun reitet man im Schritt natürlich erst eine Runde ohne über Stangen zu gehen.
Danach kann man beginnen, dass man jede Stange in beliebiger Reihenfolge senkrecht und mittig überreitet. Man achtet darauf, dass das Pferd nach Möglichkeit den Kopf senken kann, um genau hinzuschauen wohin es tritt. (Rücken aufwölben)
Sind die Stangen farbig abwechselnd gestrichen, kann man sich eine Farbe aussuchen, die man nun immer überreitet, am Ende dann ist die Farbe dran, die ganz außen ist. Geht das Pferd auch hier gehorsam über die Stange, ohne auszuweichen ist es bereit für „höhere“ Aufgaben.
Man kann auch ganz normale Hufschlagfiguren reiten und die Stangen so überreiten, wie sie einem in die Quere kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Also auch in verschiedenen Winkeln. Das schult die Koordination, einmal einen langen und dann einen kurzen Schritt.
Für manche Pferde stellt das überhaupt kein Problem dar und andere stolpern und klappern nur so über die Stangen. Bitte nicht aufgeben! Das Pferd loben wenn die Stange nicht berührt wurde. Die allermeisten Pferde haben Spaß an Stangenarbeit.
Trabarbeit
Erst wieder ohne Stangen traben und an Handwechsel denken, dann nach und nach die eine oder andere Stange mit dazunehmen, auf einer Hand werden es Schlangenlinien werden, oder man reitet eine gerade Linie über die drei Stangen einer langen Seite. Wenn etwas nicht klappt, dann einen Gang zurückschalten und erst noch mal einfache sprich einzelne Stangen reiten. Der Phantasie und den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.
Galopparbeit
Natürlich kann man alle Übungen auch im Galopp reiten, aber bitte nur, wenn das Pferd das im Trab gut beherrscht, die Gefahr, dass es auf eine Stange drauftritt ist im Galopp wesentlich höher. Wenn aus den am Boden liegenden Stangen allerdings niedrige Cavalettis werden, ist der gymastische Zweck kaum zu übertreffen. Übergänge Trab/ Galopp, verbessern das durchspringen,
Besonderheiten/Varianten
Für eine Reitstunde mit mehreren Reitschülern, kann man an jede Stange eine Zahl oder einen Buchstaben stellen und diese dann vorwärts (1-6) oder rückwärts (6-1) oder gerade oder ungerade Zahlenreihenfolge reiten lassen.
Das ist eine super schöne Vorübung fürs Springreiten und fördert die Orientierung im Raum, Vorausplanung, eigenständiges Reiten. Wenig Aufwand, hoher Spaßfaktor, super Lerneffekt. Wer schafft es am Schnellsten, wer hat den besten Weg usw. Austauschen der Zahlen hat eine komplett neue Aufgabe zur Folge.
Wer schafft es vor oder über einer Stange stehen zu bleiben? Jeden Fuß einzeln über die Stange, seitwärts über die Stange?
Ach schade die Reitstunde ist ja schon zu Ende.
Laß die Stangen mal bis zu nächsten Reitstunde liegen (wenn du darfst).
Hast du auch noch Ideen? Dann schreib einen Beitrag ins Gästebuch!
Bis nächste Woche
34. Kalenderwoche
Wir kringeln noch mal: Volten Volten Volten
Vorbereitung: 4 Hütchen bei den Zirkelpunkten im Abstand von 5 vom Hufschlag aufstellen:
Aufwärmen:
Man kann schon im Schritt auf der linken Hand beginnend, jeweils auf Höhe des Hütchens eine Volte reiten, danach weiter zum nächsten Hütchen, Volte, an der kurzen Seite vorbei und noch zwei Volten an der nächsten langen Seite, Aus der Ecke kehrt den linken Schenkel an der langen Seite weichen lassen und wieder 4 Volten bei den 4 Hütchen reiten. Danach noch mal den rechten Schenkel weichen lassen und mit der Trabarbeit beginnen.
Erst wieder große Zirkel reiten, da man Volten aussitzt, muß das Pferd erst locker über den Rücken laufen, bevor man wieder Volten reitet.
Evtl den Galopp zum Lösen dazunehmen, danach kann mit den Volten um die Hütchen im Trab weitergearbeitet werden. Gerade auch mit Hilfsmitteln wie Hütchen oder Stangen ist das eine schöne Übung auch für junge Pferde, da es für sie mehr „Sinn“ macht um etwas herumzureiten. (Man kann auch Tonnen oder Stangen nehmen)
Beim Volten Reiten darauf achten, dass der Bogen auf dem „Rückweg“ zum Hufschlag nicht flacher wird (Innerer Schenkel, äußerer Zügel).
Wenn das soweit auf beiden Händen erarbeitet wurde, kommen die
Varinaten:
- Nur einen halben Bogen reiten, bis auf Höhe des nächsten Hütchens reiten und dort zur anderen Seite abwenden
- Gerade Wegstrecken traben, Volten im Schritt danach wieder antraben, und umgekehrt:
- Volten im Trab, auf gerader Strecke Schritt oder sogar Halten; wieder antraben.
Für Fortgeschrittene
- Volte im Trab, danach Schulterherein bis zur nächsten Volte
- Oder wie wäre es mal mit Travers? (in die Bewegungsrichtung gebogen)
Nun den Galopp dazunehmen: wer schafft es, die Volten im Galopp zu reiten? Ein etwas versammeltes Tempo wäre schön!
Diese Volten bremsen schnelle Pferde, leider auch langsame, deswegen immer mal wieder Tempo zulegen, ganze Bahn und wieder frisch vorwärts reiten.
Hat man Pferde, die mitdenken und schon „wissen“ was kommt, ist das am Anfang ganz praktisch, später leider nicht mehr, da muss man kreativ sein und immer wieder an anderer Stelle eine Übung oder einen Wechsel reiten.
Bei allen Übungen und in JEDER!!!! Reitstunde das Pferd zwischendurch dehnen lassen (vorwärts abwärts) und auch natürlich loben, wenn es etwas gut gemacht hat.
Cool down
Wie wäre ist mit Vorhandswendung links um (90 Grad) bei den Hütchen mitten in der Bahn?
4 mal links 4 mal rechts. Oder eine viertel Hinterhandswendung danach wieder gerade aus.
Probieren geht über Studieren.
Viel Spaß!
Und P.S.: gebt mir ein Feedback, ob es verständlich ist, was ich schreibe, oder was ihr für Ideen habt, oder oder?
Nächste Woche was für heiße oder kalte Tage:
Stangenarbeit = Konzentrationsarbeit
bis dahin...
Was reit ich heute?
33. Kalenderwoche
Schlangenlinien durch die Bahn 3 oder 4 oder 5 Bögen
Vorbereitung
zur Orientierung Stangen oder Hütchentore in den Zirkelmittelpunkten aufstellen parallel zur langen Seite, also bei G,X,und D.
Aufwärmen
Im Schritt am langen Zügel einmal ganze Bahn und durch die ganze Bahn wechseln. Schlangenlinie durch die Bahn 3 Bögen (Achtung: bei 3, 5 oder 7 Bögen macht man keinen Handwechsel, bei der geraden Anzahl von Bögen schon.)
Evtl kann man auf der Mittelllinie um die Stangen herum nochmal eine flache Schlagenlinie reiten oder den Schenkel weichen lassen durch die Lücken der Stangen hindurch.
Trabarbeit
Nun reiten wir im Arbeitstrab ganze Bahn, danach Schlangenlinien durch die Bahn 3 Bögen (ohne Überquerung der Stangen). Beim Überreiten der Mittellinie heißt es Umstellen, Umgreifen, Umsitzen. Auch selber in die neue Richtung schauen! Alle Übungen bitte immer mit Handwechsel!
Nun reiten wir 4 Bögen durch die ganze Bahn, das fällt vielen leichter, weil man sich an den Zirkelpunkten orientieren kann, dabei werden nun die Stangen oder Hütchentore über- oder durchritten. Wichtig: den äußeren Schenkel verwahrend eine Handbreit hinter den Sattelgurt legen, um ein Ausfallen der Hiinterhand in der Wendung zu vermeiden (rumschleudern). Auch die eigene Blickrichtung ist immens wichtig, da dadurch der Schwerpunkt ähnlich wie beim Fahrradfahren verlagert wird.
Sind Stangen ausgelegt, achtet man beim Darüberreiten, auf den Entlastungssitz und ein Nachgeben Richtung Pferdemaul, damit das Pferd auch die Stange, oder später den Sprung gut sehen kann, gleichzeitig ermöglicht es dem Pferd den Rücken aufzuwölben, was wir immer anstreben!
Arbeitsphase
evtl kurze Galopparbeit, danach wieder 4 Bögen im Arbeitstrab reiten nur mit dem Unterschied, nun in jedem Bogen eine komplette Volte zu reiten (aussitzen!) und zwar so groß, daß sie zwischen Wechselpunkt und Stange/ Hütchen paßt. Erst ab einem höheren( L, M, S) Ausbildungsstand werden 8 oder 6 Meter Volten verlangt!
So reite ich z. B. von der rechten Hand kommend erst eine Rechtsvolte, danach über die Stange Linksvolte-Stange-Rechtsvolte-Stange-Linksvolte ganze Bahn. Nicht verritten ? Orientierung beibehalten? Gut! Handwechsel. Nochmal.
Besonderheiten /Varianten
In den Volten gut mit dem inneren Schenkel das Pferd stellen, immer wieder versuchen den inneren Zügel nachzugeben und mit dem äußeren Zügel zu führen.
Man kann die Bögen auch so wie früher reiten, d.h. nicht gerade zur anderen Seite hinüber sondern den Bogen etwas länger reiten und so schräg über die Stange reiten (gut für die Koordination des Pferdes).
Nun kann man Trab-Schritt Übergänge auf der Mittellinie reiten (vor oder nach der Stange durchparieren) Trab- Halten, Rückwärtsrichten. Bitte nicht rückwärts über die Stange, das wird nichts!
Auch im Galopp sind diese Volten/Schlagenlinien für weiter ausgebildete Pferde denkbar, einfacher und fliegender Galoppwechsel auf der Mittellinie. Um es nicht zu kompliziert zu machen, sollte man dann die Stangen erstmal beiseite räumen.
Zwischendurch immer auch mal ganze Bahn oder Zirkel reiten und so dem Pferd eine gedankliche Pause einräumen.
Schenkelweichen durch die Stangen in einem flachen Bogen im Schritt oder Trab.
Bitte die Übungen dem jeweiligen Ausbildungsstand des Pferdes anpassen und nicht mit Gewalt etwas erzwingen, sondern auch mal eine Stufe zurückschalten zu etwas einfacherem. Die Reitstunde sollte immer einen guten Abschluß haben!
Cool down
Im Schritt Volten im Wechsel um die Stangen reiten, nun zeigt es sich ob der äußere Zügel führen kann und die Volten nicht zu groß werden. Evtl wer´s kann, kann auch Schenkel weichen lassen auf dieser Volte um die Stange, durch den Kreisbogen müssen die Hinterbeine ganz ordentlich kreuzen! Einmal mit Nase nach innen und einmal mit Vorhand (so heißt das korrekt) nach außen, na das ist schon ganz schön schwer.
Viel Spaß beim Üben!
Tips und Zeichnungen für die Hufschlagfiguren findet ihr in den Richtlinien für Reiten und Fahren Bd 1 und 2 von der FN.
32. Kalenderwoche
Einfache Schlangenlinie an der langen Seite
- Vorbereitung: Hütchen bei E und B aufstellen (Mitte der langen Seite) im Abstand von der Bande 2,50, 5,00 7,50 und 10 m (= X)
Aufwärmen:
- eine runde Schritt am langen Zügel
- einfache Schlangenlinie an der langen Seite flacher Bogen (2,50m) jeweils immer rechts und linksrum, dabei allmählich die Zügel aufnehmen, schön mit dem jeweils inneren Schenkel das Pferd biegen wollen, und auf die Gewichtsverlagerung achten.
- das 5,00 m Hütchen anpeilen, dabei weiter die Zügel aufnehmen, nach dem Abwenden vom Hufschlag schön ordentlich eine Pferdelänge geradeaus reiten (schwierig!) gerade auch bei jungen Pferden.Sie neigen zum Schwanken. Blickrichtung!
- nun langsam den Trab dazunehmen. Zirkel bei A, Mittelzirkel, Zirkel bei C, Handwechsel und nochmal das Ganze
- Nun im Trab die flache Schlangenlinie und dann immer steiler werdend, an Handwechel denken.
- wer nun eine Verschnaufpause braucht, kann Schenkelweichen an der langen Seite machen oder von der Mittellinie aus zur Bande den Schenkel weichen lassen, oder nur bis zum 5 -meter Hütchen und wieder zurück.
- Nun könnte man die Galopparbeit dazunehmen (3 Zirkel re u li)
Arbeitsphase
- Wenn man nun im Trab weiter arbeitet, sollte man langsam zum Aussitzen kommen.
- Reitet man eine große Schlagenlinie bis zu X kann man eine Volte bis zum Hufschlag einbauen um so Stellung und Biegung zu verbesern
- aus dieser Volte kann man schön bei X einen Handwechsel mit einer halben Volte zur anderen Seite einbauen.
- geübte Reiter könnten die Schlangenlinien auch im Galopp mit einfachem oder fliegendem Galoppwechsel reiten
- auch Tempo oder Gangartenübergänge sind denkbar.
Eine schöne, anspruchsvolle und abwechslungsreich zu gestaltende Hufschlagfigur für fast jeden Ausbildungsstand von Reiter und Pferd.
Cool down
nicht einfach nur im Schritt am langen Zügel rumdatteln, sondern auch hier nochmal Seitengänge und Schenkelweichen im Schritt erarbeiten bis das Pferd nicht mehr schnauft, dann kann man immer
noch die Zügel lang lassen und eine Runde Schritt reiten (und quatschen)
Varianten: statt einfach Schlagenlinie zu reiten, kann man auch Viereck verkleinern /vergrößern reiten (zum verschnaufen auch im Schritt)
Probiert es aus! Und immer vom Einfachen zum Schweren!
Diese Idee stammt aus der ST.Georg August 2011 (könnte aber auch von mir sein ;-)
Nächste Woche: Schlagenlinien durch die Bahn (Biegen, biegen, biegen)